Eine Woche im Silicon Valley – was dortige Innovationen für meine Kunden bedeuten
für autonome Fahrzeuge zugelassen. Und von der Google-Tochterfirma Waymo sind bereits 600 Autos auf den Straßen unterwegs. Künftig sollen 62.000 dieser Autos das Taxiwesen revolutionieren. „Optimieren und verbessern ist unser Steckenpferd, doch statt um Innovationen wie autonomes Fahren kümmern wir uns um die Datenschutzgrundverordnung“, sagt der Experte über die aktuelle Situation in Deutschland. Das will Kurt Birtel mit seinen Kunden ändern.
– Kurt Birtel konnte einem sogenannten Pitch beiwohnen, wo wöchentlich zehn Startups innerhalb von vier Minuten den anwesenden Investoren ihre Geschäftsidee präsentierten.
– Google wurde von Stanford Studenten gegründet und ist nur marktbeherrschende Suchmaschine und führend in der Entwicklung autonom fahrender Autos. Google bietet auch Sprachroboter wie Google Dublex, die eigenständig mit Menschen telefonieren. Dabei merkt der Mensch am anderen Ende der Leitung nicht, dass ein Roboter beispielsweise seine Tischreservierung in einem Restaurant übernimmt. Anders als in Deutschland ist Experimentieren und Scheitern hier erwünscht. Google-Mitarbeiter versuchen nicht, etwas um zehn Prozent besser zu machen, es muss mindestens zehnmal besser sein.
– Besonders beeindruckt war Birtel von Unternehmen, die als Vermittler einen Millarden-Umsatz erreichen. Uber ist das größte Taxi-Unternehmen der Welt, ohne dass es ein Taxi besitzt. Innerhalb von zehn Jahren generierte Uber mit einer App mehrere Milliarden US-Dollar an Umsatz. Dabei vermittelt Uber mit einer App zwischen einer Privatperson, die ihr Auto zur Verfügung stellt, und einem Kunden, der ein Taxi braucht. Der Kunde ruft sich ein Taxi und sobald der Fahrer den Auftrag bestätigt, steht auch der Fahrtpreis fest. Der Preis hängt zum Beispiel davon ab, ob man auf seinem Weg einverstanden ist, dass auch Andere zusteigen oder alleine zum Ziel fahren möchte, ändert sich aber auch nicht mit Staus oder einer Umleitung. In der App kann man auf einer Karte von Google Maps den Weg des Autos verfolgen und weiß, wann es genau ankommt. Auch Fahrzeugtyp, Nummernschild und ein Bild des Fahrers werden mitgeteilt. Und schon mit der Ankunft ist die Fahrt über die hinterlegte Kreditkarte bezahlt. Einfach genial und genial einfach. Ähnliches gilt für Airbnb dem größten Hotel der Welt, ohne ein Bett zu besitzen. Privatpersonen können vorübergehend nicht benötigten Wohnraum anderen Menschen zur Verfügung stellen.
– Mit Abstand am meisten beeindruckt, war Birtel vom Vortrag von Dr. Mario Heger. Der Österreicher lebt seit vielen Jahren im Silicon Valley und gehört zu den renommiertesten Kennern der autonomen Fahrszene. Auf einem Bild aus dem Jahr 1900 von der Hauptverkehrsstraße in New York erkennt man unzählige Pferdekutschen, aber nur zwei Autos. Nur 13 Jahre später sind auf der gleichen Straße unzählige Autos und nur noch zwei Kutschen zu sehen. Die neue Technologie hat sich sehr schnell durchgesetzt und keiner der ehemaligen Kutschenbauer baute jemals ein Auto. „Disruption kommt von außen und nicht von innen!“, lautete eine Erkenntnis. 100 Jahre später beherrschten Nokia und Siemens als Marktführer das Telefon und Handygeschäft, bis 2007 Apple das neue Iphone vorstellte. Keiner der bisherigen Handybauer gehört heutigen Smartphone Lieferanten.
– Ereilt uns das gleiche Schicksal beim autonomen Fahren? Softwareunternehmen wie Google und Apple bauen künftig die Autos und wir in Deutschland bemerken scheinbar nicht einmal, dass wir von Amerikanern und Chinesen rechts und links überholt werden.